DIEB 13 vs TAKESHI FUMIMOTO by Edwin Pouncey in the wire In the grand tradition of 70s dub tournaments between Jamaican sound systems, Vienna based electronic and Improv scenesters Dieb 13 and Takeshi Fumimoto square up to each other for a heads down sonic clash where both opponents mean business. Using an arsenal of computers and turntables, Dieb 13 and Fumimoto pump new life into the medium with a series of low-pulsed rhythm booms, cartridge howls, slipped discs and laptop configurations that shimmer with exiting new energy. Especially enjoyable (albeit probably accidental) is the way the rumble of the run-out groove blends in with the rest of the record. DIEB13 VS TAKESHI FUNIMOTO (LP by Mego) by FdW in vital Two players of the turntable from Vienna. Dieb13 might be known for his work with Efzeg and Jason Kahn (among many others) where he plays turntable and electronics and the lesser known Takeshi Funimoto, who played with Billy Roisz and Otomo Yoshihide. In their collaborative record, a heavy weight picture disc, the roles are divided: Funimoto plays various turntables and Dieb13 plays around with these sounds through the use of various self written software features. Perhaps you could say that this record is a remix of Funimoto's playing and not so much a collaboration. In any case both sides of the record are filled with a highly vibrant mixture of electronic manipulations of vinyl sounds - and as you can imagine these are hard to recognize. The RPM rotations that form a rhythm may provide the listener with some sense of turntablism, but that's only part of the fun. Although the music is still very upfront and present, perhaps even 'loud' by some extent, this is not really a noise release, like some of the other Mego releases. The collaged aspects of the sounds remind much more of musique concrete and electro-acoustic music, and go back to the old days of the start of electronic music, but then in a rather primitive way. Turntablism as such is not so my thing, but the way it's presented here is a rather pleasant one. A surprising record. (FdW) Musikalischer Schlagabtausch by Susanna Niedermayr in oe1 Musikalischer Schlagabtausch Erweiterter Turntablism Am Anfang des musikalischen Prozesses stand ein in Echtzeitkomposition entstandenes, rund 16-minütiges Stück von Takeshi Fumimoto...Raffiniertes Konzeptalbum Takeshi Fumimoto ist jenes Pseudonym, das Dieter Kovacic verwendet, wenn er ausschließlich mit Plattenspielern arbeitet. Die Platten die er für diese Echtzeitkomposition präpariert und benutzt hat - erzählt Kovacic - haben alle selbst wieder etwas mit Platten zu tun; und sie waren übrigens nicht immer aus Vinyl: In erster Linie habe ich Platten von Musikern verwendet, die ebenfalls als Turntablisten arbeiten, etwa vom Institut für Feinmotorik, Otomo Yoshihide, Erik M oder Marina Rosenfeld. Ich habe aber zum Beispiel auch einen Druck von Nikolaus Gansterer verwendet. Der hat mit Hilfe einer Druckerpresse eine Vinyl-Single mit Farbe in dickes handgeschöpftes Papier eingepresst und diesen Abdruck habe ich dann wiederum auf meinem Plattenspieler abgespielt. Für die Echtzeitkomposition habe ich also Kunstwerke benutzt, die im weitesten Sinne etwas mit Plattenspielern zu tun haben. Dekonstruktion am Computer Nachdem zuerst Takeshi Fumimoto das musikalische Ausgangsmaterial geschmiedet hat, ist Dieb 13 - Kovacic’s zweites Alter Ego, das zum ersten ja noch dazukommt - zum Zug gekommen. Er hat das Stück von Fumimoto mit Hilfe der von ihm programmierten Audio-Software Kluppe in mehrere Einzelteile zerlegt und am Computer de- und dann wieder rekonstruiert. Er hätte sich dabei sehr auf einzelne Sounds aus dem Takeshi Fumimoto Stück konzentriert, so Dieter Kovacic: Man kann also sagen, Takeshi hat zuerst eine Verdichtung vorgenommen, und Dieb 13 hat die Musik von Takeshi dann wieder auseinander genommen und seziert, mit einzelnen Loops und Klangevents weitergearbeitet und aus diesen neue Stücke gebaut. Deswegen sind die Stücke von Takeshi Fumimoto und Dieb 13 auch klanglich sehr verwandt. Formal, von der Struktur her, sind sie jedoch sehr unterschiedlich. Musik zum Weiterarbeiten Es sei ein integraler Bestandteil seines musikalischen Selbstverständnisses - so Kovacic - seine Musik zur Weiterbearbeitung zur Verfügung zu stellen. Und zwar nicht nur deshalb, weil er selber ja auch mit der Musik anderer arbeitet, sondern eben aus Prinzip: So halte ich es mit meinen Solo-Arbeiten eigentlich immer, ich verwende ein alternatives Lizenz- oder Urheberrechtsverfahren, in diesem Fall Creative Commons. Man darf eigentlich alles mit der Platte machen, außer neu auflegen und weiter vertreiben. Man kann die Musik bei MP3 Börsen tauschen, sie samplen, weiterbearbeiten, was auch immer beliebt, und das ist mir auch sehr wichtig, dass meine Musik weiterleben darf und nicht nur als monolithischer Werkblock in der Gegend herumsteht. Wahres Sammlerobjekt Die Musik, die auf dem soeben veröffentlichten zweiten Solo-Album von Dieter Kovacic aka Dieb 13 bzw. Takeshi Fumimoto zu hören ist, darf also weiterleben. Aber auch wenn sie sich vielleicht schon in diversen MP3-Börsen tummelt, so empfehlen wir Ihnen, trotzdem das Original zu kaufen. Nicht zuletzt deshalb, weil es sich hierbei um ein wahres Sammlerobjekt handelt, um eine schöne schwarz rot gelbe Picture-Disc nämlich, erschienen bei Mego. Die zwölf auf dieser 12’’ veröffentlichten Stücke funktionieren eben als zwölf Stücke, aber auch hervorragend als zwei Stücke, und auch als ein Stück, denn die Musik auf Seite B setzt genau dort fort, wo die Musik auf Seite A aufgehört hat. "Dieb 13 vs. Takeshi Fumimoto“ - sicherlich ein Anwärter auf den Titel "Das feinste Konzeptalbum des Jahres“. |